So, you are an emigrant. Officially. You have migrated ex patria into a country that once planted a multitude of memories into the soil of your head. Memories that jauntily blossomed away and, uncoupled from the homey and daily routine, produced a number of verdant scions . Memories that were watered by monotony and briskly practised photosynthesis in the light of frustration to finally spawn a full grown wanderlust that cast an impervious shadow onto the convenience and safety of home. And then, finally, it clicked. From one moment to the next you were willing to make sacrifices for the sake of adventure.
Life re-issued. One one way ticket please. No return.
And when you finally put your feet on the island’s ground, the adventure turned out to be a lot more than just the thrill you had envisioned. And simultaneously it turned out to be a lot less than the thrill you had envisioned.
For when dreaming up your future you forget that you stay who you are and what you are. Only the people who perceive you are new. And the backdrop around you. Your innate, acquired, adopted attributes are presented to unkown men, unknown women, unknown colleagues, unknown bosses, unknown neighbours, unknown barkeepers. In an environment that has arisen from a culture that you hadn’t tested for its suitability for daily use.
And suddenly you realise from the core of your heart who you are and what you are. You realise that life cannot be re-issued, there is no “reset to factory settings”. You realise that even in adventure you can rely on one thing: on yourself and the fact that nothing is more important than yourself and the people around you.
There is: liking, points of friction, confrontations, harmony, inspiration, fun. There is: excitement, agitation, curiosity.
And you realise that in the end these are the elements that spice up your adventure and make you get out of bed every morning with momentum and élan.
It is not about the buildings of the city. The streets. The corners. It is not about the supermarkets with the foreignly populated shelves. It’s not about the flora and not about the fauna. It is about the human beings and the foreign human language in which you express yourself differently and in which you are interpreted and understood differently. And it is about what those new people see in you. You re-discover your ego. You become visible. Audible. Through your counterpart for yourself. And in company of the people who see you, the buildings, streets and corners of this city all of a sudden taste even better than the memories.
You live, re-live, marvel and accept the challenges with sheer thirst.
Only one thing you anticipate in vain – the one very moment in which you take in and realise that you have actually arrived and reached your destination. In which you comprehend what you have left behind. Probably this one specific moment won’t ever come. Probably it will rather be a slow and gradual process that will turn a habitat into a home. And every day you will grow with the small and big challenges, and you will grow with the fact that you don’t regret the decision to have risked this step – neither in secret nor in the slightest.
Only in the first whiff of a daily routine this experience has become a true adventure and every day promises a new chapter.
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Da wandert man nun also aus - aus der Heimat heraus in ein Land hinein, das einem einmal eine ganze Menge Erinnerungen in den Kopf pflanzte, die dort munter vor sich hin blühten und in der Absonderung vom heimatlichen Alltag Ableger bildeten. Diese Erinnerungen wurden dann von der Routine gegossen und betrieben im Licht der Frustration munter Photosynthese, um als Endprodukt ein Fernweh zu fabrizieren, das es in sich hatte.
Und eines Tages stand da ein massives, ausgewachsenes Fernwehgewächs, das einen undurchdringbaren Schatten warf auf das Heimatgefühl und das Geborgensein. Und dann war es soweit. Man war bereit zu opfern für das Abenteuer. Alles neu. Einmal hin bitteschön. Kein Rückfahrschein.
Und als man landete, war das auf einmal mehr als das Abenteuer, das man sich so subjektiv ausgemalt hatte und es war auf einmal auch weniger als das Abenteuer, das man sich ausgemalt hatte.
Denn man vergisst im Erträumen der Zukunft, dass man bleibt, wer und was man ist. Nur die Personen, die einen wahrnehmen, die sind neu. Und die Kulisse rund herum. Die angeborenen, anerzogenen, antrainierten Attribute werden an den unbekannten Mann, die unbekannte Frau, den unbekannten Kollegen, die unbekannte Chefin, den unbekannten Nachbarn und den unbekannten Barkeeper gebracht. Vor einem Hintergrund, der sich aus einer im Alltag gänzlich unerprobten Kultur heraus ergeben hat. Und dann merkt man plötzlich ganz genau, wer man ist und was man ist. Man merkt, dass es kein "Alles neu" gibt, kein "Auf Werkseinstellung zurücksetzen". Man merkt, dass man sich selbst im Abenteuer auf eines verlassen kann: auf sich selbst und auf den Fakt, dass nichts wichtiger ist als man selbst und die Menschen um einen herum. Da gibt es Sympathie, Reibungspunkte, Auseinandersetzungen, Harmonie, Inspiration, Spaß. Da gibt es Spannung, Aufregung, Neugier. Und man realisiert, dass diese Elemente letztlich das sind, was dem Abenteuer die gewollte Würze geben, die einen jeden Tag voller Elan und Vorfreude aufstehen lassen. Es sind nicht die Gebäude der Stadt. Die Straßen. Die Ecken. Es sind nicht die Supermärkte und deren fremdlich bestückte Regale. Nicht die Flora, nicht die Fauna. Es sind ganz und gar die Menschen, die gänzlich menschliche Sprache, in der man sich neu ausdrückt, neu interpretiert und verstanden wird, und das, was die anderen sehen. Man entdeckt sein Ego. Wird sichtbar. Hörbar. Durch sein Gegenüber für sich selbst. Und in Gesellschaft derer, die einen da so sehen, schmecken die Gebäude, Straßen und Ecken dieser Stadt unversehens noch besser als die Erinnerungen.
Man erlebt, lebt, staunt und stellt sich den Herausforderungen mit reinstem Durst. Nur auf eines wartet man vergeblich - auf den einen Moment, in dem man begreift, dass man angekommen ist. In dem man begreift, was man zurückgelassen hat. Vermutlich wird er auch nie kommen, dieser eine bewusste Moment. Vermutlich ist es ein schleichender Prozess, in dem aus der Fremde die Heimat wird und aus der Heimat Erinnerungen. Noch bin ich in der Zwischenwelt zwischen Heim und Heimat und wachse jeden Tag an und mit den kleinen und großen Herausforderungen und an und mit dem Bewusstsein, dass ich die Entscheidung, diesen Schritt gewagt zu haben, nicht im Geringsten, Kleinsten und Unbewusstesten bereue. Dieses Abenteuer ist erst jetzt im ersten Alltag zu einem wahren Erlebnis geworden und jeder Tag, der verspricht mehr.